Amazon, Apple und Google vereint bei Smart-Homes-Standard “Matter”
Flächendeckende Ausbreitung von Smart Home steht bisher vor zwei großen Hürden: Der (Un-)Verständlichkeit der Technik, und dem Durcheinander unterschiedlicher Systeme. Letzteres könnte vorbei sein, da sich Apple, Amazon und Google dem “Matter”-Standard von 220 Herstellern angeschlossen haben. Bis Jahresende sollen Siri, Alexa und Hey, Google! die neue Sprache lernen.
“Alexa, mach das Licht an!” “Ok Google, schalte die Heizung ein.” “Hey Siri, spiel meine Chill-out Playlist “. Smart-Home-Pioniere müssen viele Sprachen sprechen: Um das traute Heim tobt seit mehreren Jahren ein intensiver Kampf der Tech-Riesen, die den Markt für Smart Home beherrschen wollen. So kann es kommen, dass unsere intelligenten Assistenten unterschiedliche Aufgaben daheim übernehmen: Der Nest-Thermostat wird von Google, die intelligenten Wohnzimmerlampen von Alexa gesteuert, und Apple macht die Musik dazu.
Schon seit Jahren sollten unsere Wohnungen und Häuser “smart” sein, also durch Sprache, Gesten und Apps steuerbar. In Realität ist die Smart Home Revolution bei weitem nicht so erfolgreich, wie uns das eine Vielzahl von Herstellern glaubhaft machen will. Abgesehen von den Schwierigkeiten für viele Menschen, mit der Bedienung ihrer “intelligenten” Haussteuerungen zurecht zu kommen, gibt es kein einheitliches Betriebssystem für die zahllosen Gadgets am Markt.
Auf diesem Markt haben sich drei große Plattformen etabliert, die Bequemlichkeit durch ihre Steuerung des Haushalts versprechen: Apple, Amazon und Google. Neben ihren eigenen Produkten sind diese Plattformen die Kommandozentralen für Tausende unterschiedliche Angebote, die von Beleuchtung, Thermostaten, Unterhaltungselektronik, Fensterjalousien bis zu Küchengeräten reichen. Konsumenten mussten für jedes neue Gadget darauf achten, dass es mit ihrem jeweiligen System zusammenpasste. Und wer vielleicht Alexas Kommentare überdrüssig wurde und zu Google wechselte, der fand sich vielleicht im Dunkeln wieder, wenn sie abends das Wohnzimmerlicht einschalten wollten.
Das soll bald der Vergangenheit angehören: Apple, Amazon und Google unterstützen künftig den Smart-Home-Standard “Matter”, dem sich bereits 220 Hersteller angeschlossen haben. “Wir haben alle kapiert, dass diese Industrie nicht wachsen wird, wenn wir nicht das Grundproblem beseitigen, das uns alle betrifft”, übt sich Michele Turner, Senior Director von Googles Smart-Home-Ökosystem, im Wall Street Jourrnal in Selbstkritik. Noch im heurigen Jahr sollen Siri, Alexa und Google polyglott mit allen Geräten des Matter-Standards sprechen können.
In der Anfangsphase soll Matter Türschlösser, Bewegungssensoren, Luftreiniger, Thermostate, Licht, Garagentüren, Jalousien, Steckdosen und Smart TV-Geräte steuern. Für komplexere Smart-Home-Produkte wie Staubsauger-Roboter, Haushaltsgeräte oder Alarmanlagen wird es noch etwas dauern, bis sie Matter-kompatibel sind.
Für die Grundfunktionen der Steuerung soll künftig auch kein Cloud-Dienst mehr nötig sein. Während Alexa und Google jeweils regelmäßig ihre Cloud kontaktieren, teils ohne Cloud gar nicht funktionierten, setzt Appples HomeKit darauf, mit sowenig Cloud auszukommen wie möglich. Dieses Grundprinzip wurde auch von Matter übernommen. Damit soll eine ständige Überwachung von Smart Homes über die Cloud verhindert werden.
Grafik zu dieser Geschichte von Smart Home Perfect
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