Neue Wearables – neue Maßstäbe

Wearables sind definitiv in unserem Alltag angekommen. Sie sind smarte Brückenschläger zwischen Lifestyle-Gadget und Gesundheitsassistent, werden immer kleiner und unauffälliger in unser Leben integriert und beinhalten verdächtig oft Bauteile von AT&S. So, wie die neue Audio-Brille Fauna vom Grazer Startup-Unternehmen Usound.

„Wearables sind Computertechnologien, die man am Körper oder am Kopf trägt. Sie sind eine Konkretisierung des Ubiquitous Computing, der Allgegenwart der Datenverarbeitung, und ein Teil des Internets der Dinge. Man spricht auch von Wearable Technology und vom Wearable Computer. Sinn und Zweck ist meist die Unterstützung einer Tätigkeit in der realen Welt, etwa durch (Zusatz-) Informationen, Auswertungen und Anweisungen.“

So beschreibt Prof. Dr. Oliver Bendel, Professor für Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsethik, Informationsethik und Maschinenethik an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Hochschule für Wirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik, das Thema für das Wirtschaftslexikon Gabler.

Gemeint sind damit in erster Linie Smartwatches/Wristbands und Datenbrillen. Dazu kommen Smartrings, Kleidungsstücke, Taschen und Rucksäcke, Schuhsohlen und alles, was in diesem Zusammenhang und in diesem Augenblick gerade neu erfunden wird bzw. neu kombiniert und mit Zusatzfunktionen versehen wird. Sogar Bluetooth-Unterwäsche gibt es bereits.

Allen Wearables gemeinsam ist der Hang zu möglichst unauffälligem Design – und überall, wo Kleinheit eine Rolle spielt, ist AT&S nicht weit.

UNDER ARMOUR HOVR

Ein Laufschuh, mit eingebauten Sensoren, der via Smartphone instant Feedback gibt. Schrittlänge, Kadenz und Tempo werden in Echtzeit an die App MapMyRun übertragen und bei Bedarf ins Ohr der Läuferinnen und Läufer geflüstert.

AMAZON ECHO LOOP

Seit 2019 schon im Experimentier-Stadium, verfügt der Ring über Lautsprecher und Mikrofon und soll die Userinnen und User mit Alexa und damit dem Smart Home verbinden. Immer und überall.

PANDEMICS TRACKING

Wearable-Technologien werden immer billiger. Der Einsatz in hygienisch heiklen Situationen wird vorstellbar. Krankheiten vor ihrem Ausbruch zu diagnostizieren wird Thema werden. COVID-19 Früherkennung via Wearable wird möglich, denn mittlerweile können wir physische Parameter und biochemische Marker überwachen. Wir können:

  • Blutdruck messen (Smartring)
  • Herzfrequenz, Schlafrhythmus, Aktivitätslevel überwachen (Armband)
  • Körpertemperatur messen (Kleidung)
  • Glukose, Lactat, Entzündungen, Sauerstoffsättigung erkennen (Microneedle Patches)
  • EKG schreiben (Smartpatches = Pflaster)
  • Augendruck kontrollieren (Smart Lenses)
  • Atemmuster, Partikelkonzentrationen in der Atemluft messen (Facemask)
  • Biomarker für Stress – zB. Cortisol – anzeigen (Electronic Epidermal Tattoos)
  • Drogen, Antikörper, Antibiotika detektieren (On-Teeth-Devices)

Diese Devices können auch bei der Behandlung und Überwachung des Genesungsprozesses von daheim isolierten Erkrankten unterstützen.

Noch sind nicht alle diese Wearables für jedermann leistbar. Vergleichsweise große Datenmengen werden benötigt, um exakte Vorhersagen zu treffen. Aber die technischen Voraussetzungen sind gegeben, um zumindest künftigen Pandemien etwas besser gewappnet gegenüberzutreten.

AIR PODS PRO 2

Apple stattet seine neue, smarte Kopfhörer-Generation sehr wahrscheinlich mit Bewegungssensoren aus. Fitness- und Gaminganwendungen ist damit Tür und Tor geöffnet. Die Bedienelemente werden – dem Platzmangel geschuldet – wegfallen.

Geräuschunterdrückung kennen wir bereits. Spatial Audio Raumklang) wird weiterhin optimiert werden. Sounderlebnisse wie im Kino warten auf uns.

LOVE MAGENTA

Unterwäsche die dem Partner oder der Partnerin Bereitschaft zur Zweisamkeit signalisiert, automatisch die Smartphones auf Stumm schaltet und romantische Musik erklingen lässt.

AUDIO-BRILLE FAUNA AUS GRAZ

Die mit AT&S Leiterplatten bestückte Fauna sieht aus wie eine ganz normale, modische Brille, ist aber gleichzeitig Bluetooth-Musikanlage und Freisprecheinrichtung. Vier Mikrolautsprecher leiten den Sound direkt zum Ohr der Fauna-tragenden Person, sodass die Umwelt von der Audio-Ausgabe möglichst wenig hört, die Trägerin oder der Träger selbst jedoch die volle Klangqualität genießt. Zwei Mikrofone sorgen für Stereo-Sound auch bei den Gesprächspartnerinnen und -partnern.

Fauna wird via Bluetooth mit Smartphone oder PC verbunden, bedient wird die Brille direkt mittels Touchpads an den Bügeln. Aufgeladen wird die Fauna im Etui, das selbst auch eine integrierte Powerbank mitbringt.

Das ist die Fauna – Außen: ein Designerstück aus italienischem Azetat. Innen: Hightech aus Leoben. Insgesamt: ein wunderbares Stück Lifestyle.

Veröffentlicht am 31. Januar 2021

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