Jeffrey Reyes – Einmal um die Ecke gedacht

“Guten Tag! Ich heiße Jeffrey!” Jeffrey Reyes, Cluster Engineer bei AT&S, stellt sich in perfektem (selbst-erlerntem) Deutsch vor. Ein breites Grinsen lugt hinter seiner Maske hervor, Augen voller funkelnder Freude. Selbst durch einen Bildschirm hindurch ist seine Energie ansteckend und man kann nicht anders, als sein Lächeln mit dem eigenen zu begegnen. Der gebürtige Philippiner hat schon überall gearbeitet – von Singapur über Chongqing bis Arizona und jetzt Leoben.

“Ich habe zu allem eine ziemlich optimistische Einstellung und wann immer sich mir eine Gelegenheit bietet, ergreife ich sie.”

Jeffrey Reyes’ Karriere begann vor etwa 15 Jahren, als er kurz vor dem Abschluss seines Bachelor-Studiums in Metallurgietechnik stand. Damals beschloss er, die erste Sprosse auf der Karriereleiter zu erklimmen – und zwar horizontal. Sechs Jahre später war er Qualitätsingenieur in Singapur. Von dort aus wechselte er zu AT&S Chongqing, was einen weiteren horizontalen Sprung zur Folge hatte: Nachdem er dort seine Ausbildung abgeschlossen hatte, ergriff er die Chance, die Kundenseite kennenzulernen, indem er ein halbes Jahr lang in Arizona trainierte.  Eine Erfahrung, die ihm die Augen öffnete, sagt er. “Das Training im Kundenservice hat mich geprägt – die Arbeitskultur des Kunden und dessen Erwartungen an die Lieferung von technologischer Entwicklungen zu verstehen, gab mir eine ganz andere Art von Erfahrung als den meisten.”

Aufgrund der Pandemie zog es ihn dann zurück auf die Philippinen. Dort wandte er sich an seine früheren Manager und fragte, ob es hier in Leoben offene Stellen gäbe. Zum Glück wartete genau der richtige Job auf ihn. “Ich finde es toll, dass ich auf meine eigene Art und Weise zurückgefunden habe und wieder einen Beitrag zu dieser Organisation leisten kann.”

Indem er diese Möglichkeiten ergriff, lernte er wirklich, die Dinge aus der Perspektive des Kunden zu sehen, ein wertvolles Gut in seinem Bereich. Er ist buchstäblich die Definition von “funktionsübergreifend” mit seiner Arbeit und seinem Hintergrund in den verschiedensten Abteilungen. Das ist auch ein Grund, warum er so gerne als Mentor für junge Ingenieure tätig ist, um ihnen zu zeigen, dass es mehr berufliche Entwicklungsmöglichkeiten gibt als nur den üblichen vertikalen Aufstieg. Viele seiner früheren Kollegen sehen ihn als “Basismodell”, dafür wo das Arbeiten gut ist, und so sind sie ihm hierher zu AT&S gefolgt, mit weiteren hochqualifizierten Fachkräften, die noch kommen werden.

„Wir verkaufen keine Pfannkuchen und auch keine Schnitzel – wir verkaufen hochwertige, hochtechnologische Produkte.“

Nachdem er in so vielen verschiedenen Kulturen gelebt und gearbeitet hat, ist das, was Jeffrey hier am meisten bewundert, unsere Work-Life-Balance. “Das Wochenende ist wirklich deine persönliche Zeit, die du mit deinen Liebsten verbringen kannst”, sagt er. “In Chongqing saßen meine Kunden in den USA, was bedeutete, dass wir mit ihrer Zeitzone arbeiten mussten. So saßen wir oft bis 2 Uhr morgens im Büro, um unsere Berichte abschicken zu können.” Generell, sagt er, gab es ein viel stärkeres Gefühl der Dringlichkeit. “Wir verkaufen keine Pfannkuchen und auch keine Schnitzel – wir verkaufen hochwertige, hochtechnologische Produkte.” Das bedeutet, dass jede Kundenbeschwerde oder jedes Problem so schnell wie möglich angegangen werden muss, um dem Kunden zu zeigen, warum wir die erste Wahl für fortschrittliche Anwendungen sein sollten.

“Was mir in diesem Büro wirklich gefällt, ist, dass sich jeder im Vorbeigehen grüßt. Ich glaube, das ist hier ganz normal, aber ich finde es wirklich schön”, antwortet er auf die Frage, was der wesentliche kulturelle Unterschied ist, den er in Österreich beobachtet hat.

Zu seinen aktuellen Hobbys gehören vor allem 360-Grad-Fotos zu machen und neue Dinge kennenzulernen. Jetzt, wo er hier lebt, will er aber unbedingt noch ein paar österreichische Hobbys aufnehmen, wie Wandern und vor allem Wintersport.

Ein Ratschlag, den er seinem früheren Ich geben würde, wäre “all das Wissen, die Erfahrung und das Training, das man auf dem Weg bekommt, zu lernen, zu erfassen und zu übernehmen.” Jeffrey tut dies, indem er sich konkrete Ziele setzt und alle Aktionen auflistet, mit denen er sie erreichen will.

“Vergiss nicht: Es gibt immer mehr als einen Weg, dein Ziel zu erreichen, auch wenn du es noch nicht weißt.” Dem Erfolg und der ansteckenden Energie von Jeffrey Reyes nach zu urteilen, könnte dies ein Rat sein, den es sich zu folgen lohnt.

Veröffentlicht am: 28. April 2021

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