IPCEI: AT&S schließt europäisches Entwicklungsprojekt erfolgreich ab

Fast vier Jahre lang hat AT&S im Rahmen des EU-Förderungsprogrammes IPCEI on Microelectronics I (Important Projects of Common European Interest) neue Technologien für hocheffiziente Leistungselektronik, leistungsfähigere Produktionsprozesse und nachhaltiges Ressourcenmanagement entwickelt. Jetzt sind die neuen Konzepte, die in den kommenden Jahren die Grundlage für ein nachhaltiges Unternehmenswachstum bilden werden, ausgereift und in die Produktion integriert. Damit hat AT&S das IPCEI ME I erfolgreich abgeschlossen.

Das IPCEI-Programm wurde erdacht, um die Entwicklung von strategisch bedeutenden Technologien in Europa zu fördern. Die Europäische Kommission bereitet hierfür den rechtlichen Rahmen vor, um Projekte dieser Größenordnung durchzuführen. Die Gelder kommen von den an den jeweiligen Projekten beteiligten Mitgliedsstaaten sowie von privaten Investoren. Im IPCEI on Microelectronics I (IPCEI ME I) haben gesamt 32 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus fünf Mitgliedsstaaten zusammen an Schlüsseltechnologien für die nächste Generation von mikroelektronischen Systemen gearbeitet. Eine zentrale Anforderung dabei war, eine ganzheitliche Perspektive auf die Industrie nicht aus den Augen zu verlieren. Die konkreten Projekte der einzelnen Teilnehmer konzentrierten sich deshalb nicht nur auf die Entwicklung von neuen Hardwarekonzepten, sondern auch auf die Verbesserung von Produktionsprozessen und eine effizientere Ressourcennutzung.

Mit unseren Entwicklungen und Beiträgen haben wir maßgeblich für den erfolgreichen Abschluss des zweiten von fünf Technologiefeldern des IPCEI ME I – „Power Semiconductor“ – beigetragen, dessen Ziel die Entwicklung von effizienter Leistungselektronik war. In Zusammenarbeit mit internationalen Partnern wurden vier großen Zielen angesetzt:

Funktionelle Kerne, neue Packaging-Konzepte, Miniaturisierung und fortschrittliche Produktion. Unter den vielen Entwicklungen wollen wir besonders neue Konzepte für effizientere Leistungselektronik-Module, die Entwicklung eines Sputter-Prozesses für das hochpräzise Aufbringen von ultrafeinen Metallstrukturen auf Substrate in Panelgröße und die Einführung eines einzigartigen Recycling-Systems, das die Rückgewinnung von hochwertigem Kupfer aus Abwasser der Produktionsanlagen erlaubt, hervorheben. Nach jahrelanger, intensiver Arbeit darf AT&S so den erfolgreichen Abschluss aller Arbeitspakete des IPCEI ME I verkünden.

Innovation ist Trumpf

„Das IPCEI ME I war für Europa ein wichtiger erster Schritt, damit wir in den wichtigsten Industriezweigen der Zukunft im Vergleich zu anderen Regionen nicht in technologischen Rückstand geraten. AT&S konnte im Rahmen des Projekts entscheidende Durchbrüche erzielen, die es uns erlauben, die nächsten Evolutionsschritte im Bereich Mikroelektronik entscheidend mitzugestalten. Ich bin stolz auf das, was wir in den vergangenen Jahren erreicht haben und möchte mich herzlich bei allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedanken. Diesen Weg müssen wir in Europa mit mutigen Investitionen auf Basis von international wettbewerbsfähigen Förderprogrammen wie IPCEI und EU-Chips-Act weitergehen, wenn wir weiterhin eine globale Führungsrolle übernehmen wollen“, sagt AT&S CEO Andreas Gerstenmayer.

Die von AT&S neu entwickelten Technologien sind nicht nur ein Versprechen für die Zukunft, sondern liefern bereits greifbare Erfolge. Die Prozesse für die Integration von magnetischen Bauteilen, die die Effizienz von mikroelektronischen Leistungsmodulen wesentlich steigern, wurden in die bestehenden Abläufe integriert und die Anlagen entsprechend angepasst. So konnte die Technologie von unseren Ingenieur:innen bereits in die Massenproduktion übergeleitet werden. Das neue Sputter-System zum hochpräzisen Auftragen von Metallschichten auf Substrate ist installiert und wird nach sorgfältiger Prüfung bereits für einzelne Aufträge eingesetzt. Das im Haus entwickelte, einzigartige Recyclingsystem wurde am AT&S-Standort in Hinterberg installiert und erlaubt dort eine ressourcen- und energieschonende Wiederverwertung der Kupferabfälle aus dem Prozessabwasser. Weitere AT&S-Werke werden in Zukunft ebenfalls mit dem System ausgestattet.

IPCEI ME II steht vor der Tür

Neben den technologischen Fortschritten erntet AT&S auch in anderen Bereichen die Früchte der Arbeit im Rahmen des IPCEI ME I: Die Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen stärken ein europäisches Industrienetzwerk, das als eine stabile Basis für weitere Entwicklungsschritte dienen wird. Die zusätzliche Aufmerksamkeit, die den beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen durch die Teilnahme an IPCEI ME I zuteilwurde, schafft ein öffentliches Bewusstsein für die außergewöhnliche Bedeutung der Mikroelektronik für die Zukunft Europas als wirtschaftlich konkurrenzfähige Region. Dies wurde durch Veranstaltungen wie den „Austria IPCEI Day“ mit über 64 teilnehmenden Partnern untermauert. Die von AT&S installierte Sputter-Anlage wird als offene Infrastruktur auch an andere Unternehmen vermietet, die somit Zugriff auf das hochmoderne Beschichtungsverfahren erhalten und wiederum die Technologieentwicklung auf Industriemaßstab vorantreiben können.

Nachdem für AT&S mit dem Abschluss des IPCEI ME I ein wichtiger Meilenstein erfolgreich erreicht werden konnte, konzentriert sich das Unternehmen mit dem IPCEI ME II auf die nächsten Innovationsschritte beim Aufbau eines starken europäischen Mikroelektronikökosystems.

Veröffentlicht am: 12. Oktober 2023

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