Q1 / 2020/21 – AT&S gut ins neue Geschäftsjahr gestartet

Veröffentlicht am: 4. August 20203,9 min. Lesezeit788 Wörter
  • Exzellentes Krisenmanagement und Stabilität der Geschäftsstruktur stützen positiven Geschäftsverlauf
  • Dreimonatsumsatz steigt auf 247,9 Mio. € (VJ: 222,7 Mio. €), EBITDA-Marge mit 15,9 % auf Vorjahresniveau
  • 2. Quartal: Umsatz auf Vorjahresniveau und EBITDA-Marge in der Bandbreite von 20 % bis 25 % erwartet
  • Investitionen in das IC Substrate- und Modul-Geschäft werden konsequent fortgesetzt
  • AT&S sieht Markttrends weiterhin intakt und hält an Mittelfrist-Guidance fest

Leoben – AT&S konnte ein sehr gutes erstes Quartal abschließen. Wenn auch die COVID-19-Pandemie den Alltag im Markt und in den Unternehmen verändert hat, ist es AT&S gelungen, die Einflüsse auf die laufende Produktion an den Standorten und damit die wirtschaftlichen Auswirkungen zu kompensieren. „In diesen turbulenten Zeiten, geprägt von Konjunktur- und Marktunsicherheiten, zeigt sich die Stabilität unserer erfolgreichen Geschäftsstruktur und die exzellente Markt¬position. Die enge Kooperation mit unseren Kunden, der Fokus auf High-End-Technologien und hohe Qualitätsstandards erweisen sich als Basis für den Erfolg“, kommentiert CEO Andreas Gerstenmayer die Entwicklung im ersten Quartal.

Dank des exzellenten Krisenmanagements konnte AT&S einen Konzernumsatz von 247,9 Mio. € (VJ: 222,7 Mio. €) erwirtschaften. Positiv wirkten das verbreiterte Kunden- und Anwendungsportfolio sowie Absatzsteigerungen bei IC-Substraten, mobilen Endgeräten und im Bereich Industrial. Die Umsätze im Bereich Automotive verringerten sich aufgrund schwieriger marktseitiger Rahmenbedingungen.

Das EBITDA erhöhte sich von 34,9 Mio. € auf 39,5 Mio. €. Die Gründe für die gestiegenen Ertragswerte sind vorrangig auf den höheren Konzernumsatz zurückzuführen, wobei zu berücksichtigen ist, dass zur Vorbereitung auf zukünftige Technologiegenerationen und zur Verfolgung der Modularisierungsstrategie verstärkt in die Forschung & Entwicklung investiert wurde. Diese Aufwendungen sichern die Zukunftsfähigkeit und erweitern das Ertragspotenzial mittelfristig signifikant.
Die EBITDA-Marge lag bei 15,9 % und war damit auf dem Vorjahresniveau von 15,7 %. Das EBIT verbesserte sich von 0,6 Mio. € auf 0,2 Mio. €. Die EBIT-Marge lag bei 0,1 % (Vorjahr: -0,3 %). Das Finanzergebnis sank aufgrund des niedrigeren Zins- und Währungsergebnisses von -1,7 Mio. € auf -5,2 Mio. €.
Die Vermögens- und Finanzlage blieb zum Ultimo weiter solide. Die Bilanzsumme erhöhte sich im Zuge von Anlagenzugängen und Technologie-Updates gegenüber dem Bilanzstichtag um 6,8 % auf 2,0 Mrd. €.

Das Eigenkapital verringerte sich ergebnisbedingt sowie aufgrund negativer Wechselkurseffekte um -4,5 % auf 726,4 Mio. €. Auf Basis des geringeren Eigenkapitals und der gestiegenen Bilanzsumme lag die Eigenkapitalquote mit 36,7 % unter dem Wert zum 31. März 2020. Die Nettoverschuldung erhöhte sich um 20,9 % von 246,7 Mio. € auf 298,3 Mio. €. Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten betrug 387,6 Mio. €. Zusätzlich verfügt AT&S über finanzielle Vermögenswerte von 224,5 Mio. € und über 419,6 Mio. € an nicht genutzten Kreditlinien zur Sicherstellung der Finanzierung des künftigen Investitionsprogramms und kurzfristig fälliger Rückzahlungen.

KENNZAHLEN
Gem. IFRS; (in Mio. EUR)
Q1 2019/20
01.04.2019-30.06.2019
Q1 2020/21
01.04.2020-30.06.2020
Veränderung
Konzern
Umsatz222,7247,911,3 %
EBITDA34,939,513,1 %
EBITDA-Marge (in %)15,715,9-
EBIT-0,60,2-
EBIT-Marge (in %)-0,30,1-
Konzernergebnis-6,2-7,5-
Cashflow der lfd. Geschäftstätigkeit28,528,1-1,3 %
Netto-Investitionen (Net CAPEX)49,781,964,8 %
Eigenkapitalquote (in %)41,0*36,7**-
Nettoverschuldung246,7*298,3**20,9 %
Ergebnis je Aktie-0,21-0,25-
* Zum Bilanzstichtag 31.03.2020 ** Zum Bilanzstichtag 30.06.2020

Ausblick 2020/21
Trotz gesenkter Wirtschaftsprognosen sind die globalen Megatrends in der Elektronikindustrie insgesamt betrachtet weiterhin intakt – insbesondere aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung, des neuen Mobilfunkstandards 5G sowie des stark wachsenden Datenaufkommens. AT&S ist in diesem Markt ausgezeichnet positioniert und für die Bewältigung der Krise gut gerüstet.

Für die einzelnen Segmente von AT&S gestalten sich die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr derzeit wie folgt:

  • Bei den mobilen Endgeräten kann es aufgrund des unsicheren Konsumentenverhaltens und in Folge der geringen Visibilität zu Verschiebungen bei Produktneuanläufen kommen.
  • Im Bereich Automotive ist davon auszugehen, dass sich der Automobilmarkt nicht rasch auf das Vorkrisenniveau erholen wird.
  • Der Bereich Industrie wird aus heutiger Sicht vergleichbar zum Vorjahr entwickeln.
  • Für medizintechnische Anwendungen wird für das Gesamtjahr ein leichtes Wachstum erwartet.
  • Weiterhin stark wird gemäß den vorliegenden Prognosen die Nachfrage nach IC-Substraten sein.

Operativ wird sich AT&S im laufenden Jahr auf die optimale Nutzung bestehender, den Aufbau von neuen Kapazitäten vor allem für IC-Substrate und Modul-Leiterplatten in Chongqing konzentrieren und allen voran den Ausbau seiner geschäftlichen Performance weiter vorantreiben.

Die durch die Pandemie verursachten Verwerfungen beeinträchtigen die Vorhersagbarkeit stark und führen zu Prognoseunsicherheiten. Daher wird AT&S in diesem Geschäftsjahr laufend über die jüngsten Ereignisse in den Märkten sowie im Unternehmen berichten und eine Aktualisierung des Ausblicks vornehmen, sobald die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen besser quantifizierbar sind. Auf Basis der aktuellen Informationen erwartet AT&S für das 2. Quartal weiterhin eine solide Performance mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau und einer EBITDA-Marge im Bereich der Zielmarge von 20 % bis 25 %.

Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2020/21
AT&S wird sein Investitionsprogramm für neue Kapazitäten und Technologien wie bereits angekündigt im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen. Im Sinne der Ausgabendisziplin wird für Basisinvestitionen (Instandhaltung und Technologie-Upgrades) in Abhängigkeit von der Marktentwicklung ein reduziertes Budget von bis zu 80 Mio. € veranschlagt. Im Rahmen der strategischen Projekte plant das Management – je nach Projektfortschritt – für das Geschäftsjahr 2020/21 Investitionen in einer Höhe von bis zu 410 Mio. € plus 30 Mio. € aufgrund von Periodenverschiebungen zwischen den Geschäftsjahren.