AT&S mit dem Lean & Green Management Award ausgezeichnet
Lernen von den Besten
- Sechs europäische Industrieunternehmen, darunter AT&S, BMW und Fiat, werden mit dem renommierten „Lean & Green Management Award 2014“ ausgezeichnet. Sie sind die Top-Performer einer Benchmark-Studie zur Ressourceneffizienz in der produzierenden Industrie.
- Das Fachmagazin »Automobil Industrie« und die Beratungsunternehmen Growtth® Consulting Europe und Quadriga Consult vergeben den Lean & Green Management Award 2014. Prämiert werden die erfolgreichsten Konzepte für einen effizienten Umgang mit Ressourcen in der produzierenden Industrie.
www.lean-and-green.de/award
„Schlank“ und „grün“ sind Unternehmenswerte, die man sich verdienen muss – mit strategischer Weitsicht, konsequenter Zielverfolgung und motivierten Mitarbeiter:innen. Sechs Unternehmen gelingt dies besonders gut. Das ist zumindest das Ergebnis der „Lean & Green Management“-Studie, die Growtth© Consulting & Quadriga Consult mit Sitz in Starnberg bei München in diesem Jahr zum dritten Mal durchführten. 39 europäische Unternehmen beteiligten sich an der Studie. Die Top-Performer werden mit dem „Lean & Green Management Award 2014“ ausgezeichnet. Die Preisübergabe findet im Herbst bei einem der Siegerunternehmen statt.
Die Awards werden in sechs Kategorien vergeben:
- Automotive OEM/Konzern: BMW Werk Leipzig
- Automotive Mittelstand: Bühler Motor, Monheim
- Produzierende Industrie OEM/Konzern: AT&S Austria Technologie & Systemtechnik, Leoben
- Produzierende Industrie Mittelstand: Rational, Landsberg
- Sonderpreis Green: Elobau, Leutkirch
- Sonderpreis Lean: Fiat Werk Pomigliano D’Arco
„Ressourceneffizienz ist heute schon ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, dessen Bedeutung noch zunehmen wird – als zusätzliches Verkaufsargument und zur Steigerung der Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber“, erläutert Marcel Hofer, seit 2011 Director Lean & Green bei Growtth© Consulting und Leiter des Lean & Green Management Awards. Lean & Green verfolgt ökonomische Effizienz und Ressourceneffizienz in einem Modell: Lean-Prinzipien werden auf das Ressourcen-Management übertragen.
Lean & Green rechnet sich
Marcel Hofer verweist auf das große Kostenpotenzial, das bei konsequenter Verfolgung einer Lean & Green-Strategie gehoben werden kann: „Im Durchschnitt konnten die Teilnehmer beispielsweise den Energieverbrauch um 3,5 Prozent jährlich senken. Best-Performer erzielen sogar zweistellige Werte“, erklärt Hofer. Es gelte, „Verschwendung beharrlich zu vermeiden und zwar beim Verbrauch von Energie, Umweltressourcen sowie von Material.“ Diesem Ziel folge auch „Lean Production“: Optimierung der Produktivität und Verringerung von Durchlaufzeiten durch Minimierung der Verschwendung sowie Steigerung der Produktqualität durch schlanke, stabile und trotzdem flexible Fertigungsprozesse.
Analyse aller Prozesse entlang der Wertschöpfungskette
Bei der diesjährigen Benchmark-Studie stand die Integration von Ressourceneffizienz in Management- und Produktionssysteme im Fokus, „also die ganzheitliche Betrachtung aller Geschäftsprozesse entlang der Wertschöpfungskette“, so Hofer. „Eine Führungsaufgabe“, betont er. Die Strategien und Ansätze der erfolgreichen Unternehmen sind unterschiedlich, sie eint jedoch allesamt „die Gabe, die Mitarbeiter:innen auf allen Ebenen für das Thema zu sensibilisieren, zu begeistern und auch zu befähigen“, erklärt Hofer. Die Unternehmensführung bringe sich engagiert ein, Green werde als persönliches Anliegen vorgelebt. Allen Award-Gewinnern bescheinigt Hofer zudem „eine ausgesprochen offene und konstruktive Problemlösungskultur über alle Ebenen hinweg und auch zwischen den Bereichen.“
Die Preisträger:
AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG, Leoben
Die AT&S ist Europas größter Leiterplattenhersteller in den Geschäftsfeldern Mobile Devices (u.a. Smartphones, Tablets, Digitalkameras), Automotive, Aviation, Industrial Electronics (u.a. Mess- und Steuerungstechnik,) und im Gesundheitswesen (u.a. Diagnose, Therapieanwendungen und Patientenüberwachung)tätig. 7.300 Mitarbeiter:innen beschäftigt die AT&S-Gruppe weltweit, 1.200 davon in Österreich. Die Lean & Green-Jury hob besonders die Datentransparenz und die offene Kommunikationskultur im Unternehmen, das sich dem Green-Gedanken schon länger verschrieben hat, hervor. Nachhaltigkeit sei als Ziel für alle Mitarbeiter:innen verankert. Auch die Lieferanten werden in die Verbesserungsprozesse eingebunden. Dies sei ein „fruchtbarer Boden“ für die weitere Entwicklung der Green-Kompetenz.
BMW Leipzig
In der sächsischen Stadt fertigt BMW mit rund 4.000 Mitarbeiter:innen die Modellreihen 1er, 2er und X1 sowie das Elektroauto i3 und den Hybrid-Sportwagen i8. Als Stärken überzeugten die Jury vor allem die „sehr überzeugende Begeisterung und das Engagement über alle Ebenen, die innovativen Strategien voranzutreiben, sowie das außergewöhnlich hohe und glaubwürdige Engagement der Führungsmannschaft bezüglich Green.“ So wird im Werk Leipzig „Verbesserungs-Kata“ als eine neue Form von „Führungskultur“ umgesetzt, die Aspekte wie Coaching und Vermittlung von Problemlösungskompetenz in den Fokus stellt. Zudem wurde im Rahmen des „project i“, verantwortlich für die E-Fahrzeuge i3 und i8, konsequent auf eine ressourcenschonende Produktion schon während der Entwicklungsphase geachtet. Resultat ist eine völlig neue Art der Automobilfertigung. Zum ganzheitlichen Konzept zählen auch vier Windräder auf dem Werksgelände, die jährlich 26 GWh Strom produzieren – mehr als die E-Auto-Produktion benötigt.
Fiat Chrysler Automobiles, Pomigliano D’Arco
Fiat unterhält in Italien sechs Werke mit insgesamt 24.000 Beschäftigten. Eines davon steht in Pomigliano D’Arco, einer Kleinstadt nordöstlich von Neapel. Dort wird der Fiat Panda gefertigt. Die Lean & Green-Experten staunten bei ihrem Besuch vor Ort: „Lean im besten Sinne! Das Werk erreicht mit minimalen Mitteln das Maximale.“ Das Spannungsfeld zwischen extremen Kostenbewusstsein und Einbeziehung aller Mitarbeiter:innen werde in Pomigliano exzellent aufgelöst, „der Betriebsrat unterstützt aktiv“, so die Jury, die dem ehemaligen Alfa-Romeo-Werk den „Sonderpreis Lean“ zusprach. Auch Green-Aspekte würden durch konsequente Integration in das Produktionssystem permanent vorangetrieben.
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