AT&S erstmals mit über einer Milliarde Halbjahresumsatz

Veröffentlicht am 3. November 20224,9 min. Lesezeit975 Wörter
  • Umsatz steigt im 1. Halbjahr 2022/23 um 53% auf 1.070 Mio. € (VJ: 698 Mio. €)
  • Bereinigtes EBITDA mit 335 Mio. € um 139 % über dem Vorjahr
  • Vorbereitet für ein herausforderndes Marktumfeld
  • Ausblick für GJ 2022/23 aktualisiert: Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich unter bisheriger Erwartung von 2,2 Mrd. €

Leoben – AT&S hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Dank der erfolgreichen Strategieimplementierung konnten bei Umsatz und Ergebnis Rekordwerte erzielt werden. „Wir beobachten die unterschiedlichen Entwicklungen in unseren Zielmärkten sehr genau und bereiten uns, wie in der Vergangenheit in vergleichbaren Situationen, darauf vor, die Volatilitäten und kurzen Sichtweiten entsprechend zu managen. Dazu bereiten wir uns unter anderem auf verschiedene Szenarien in Bezug auf unsere Kostenposition und unsere Investitionsprojekte vor“, so CEO Andreas Gerstenmayer. „Generell sind wir davon überzeugt, dass die großen Trends in Bezug auf Digitalisierung und Elektrifizierung weiter in Takt sind. Je nach weiterer Entwicklung der Rahmenbedingungen kann es zu zeitlichen Verschiebungen kommen“, kommentiert Gerstenmayer die Perspektive des Unternehmens.

Der Konzernumsatz verbesserte sich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 um 53 % auf 1.070 Mio. € (VJ: 698 Mio. €). Währungsbereinigt stieg der Konzernumsatz um 37 %. Positiv hervorzuheben ist, dass das Wachstum erneut von allen Segmenten getragen wurde. Ein wesentlicher Treiber für die erfreuliche Entwicklung waren die zusätzlichen Kapazitäten in Chongqing, China, für ABF-Substrate. Darüber hinaus trägt auch weiterhin die Strategie, das Anwendungsportfolio bei mobilen Endgeräten zu verbreitern und das Geschäft mit Modulleiterplatten zu forcieren, zum Erfolg bei. Im Segment AIM blieb die positive Umsatzdynamik aufrecht. Alle drei Bereiche profitierten vom dynamischen Marktumfeld, wobei der Bereich Automotive prozentual die größte Steigerung verzeichnete.

Das EBITDA erhöhte sich um 141 % von 131 Mio. € auf 315 Mio. €. Zurückzuführen ist die Ergebnisverbesserung vorrangig auf den höheren Konzernumsatz. Wechselkursschwankungen beim US-Dollar und Chinesischen Renminbi hatten einen positiven Einfluss auf die Ergebnisentwicklung in Höhe von 79 Mio. €. Anlaufkosten in Chongqing und Kulim, Malaysia, sowie Leoben, Österreich, und höhere Material-, Transport- und Energiekosten wirkten sich negativ auf das Ergebnis aus. Im Bereich Forschung und Entwicklung wurden zudem die Aufwendungen weiter erhöht. Damit wird sichergestellt, dass AT&S auch künftig ein führender Innovationstreiber bleibt.

Bereinigt um die Anlaufkosten betrug das EBITDA 335 Mio. € (VJ: 140 Mio. €), was einem Wachstum von 139 % entspricht. Ohne Wechselkurseffekte wäre das bereinigte EBITDA um 83 % gewachsen.

Die EBITDA-Marge lag bei 29,5 % (um Anlaufkosten bereinigte EBITDA-Marge: 31,3 %) und damit deutlich über dem Vorjahresniveau von 18,7 % (um Anlaufkosten bereinigte EBITDA-Marge: 20,1 %). Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund von Anlagenzugängen und Technologie-Upgrades im Vergleich zum Vorjahr um 34 Mio. € auf 134 Mio. € (13 % vom Umsatz). Das EBIT stieg von 30 Mio. € auf 181 Mio. €. Die EBIT-Marge lag bei 16,9 % (VJ: 4,4 %). Das Finanzergebnis verbesserte sich vor allem durch eine Veränderung der Fremdwährungseffekte auf den hohen Zahlungsmittelbestand von -8 Mio. € im Vorjahr auf aktuell 66 Mio. €. Das Konzernergebnis erhöhte sich von 18 Mio. € auf 224 Mio. €. Dies führte beim Ergebnis pro Aktie zu einem Anstieg um 5,16 € von 0,36 € auf 5,52 €.

Die Vermögens- und Finanzlage zum 30. September 2022 ist vom Anstieg der langfristigen Vermögenswerte geprägt. Die Bilanzsumme erhöhte sich primär im Zuge von Anlagenzugängen und Technologie-Upgrades sowie Zuflüssen liquider Mittel durch bilaterale Vereinbarungen gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2022 um 15 % auf 4.318 Mio. €. Ungeachtet des Anstiegs der Bilanzsumme erhöhte sich die Eigenkapitalquote um 1,1 Prozentpunkte auf 34,5 % und blieb somit trotz des hohen Investitionsprogramms über 30 %.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten reduzierte sich auf 1.094 Mio. € (31. März 2022: 1.120 Mio. €). Zusätzlich verfügt AT&S über 247 Mio. € an finanziellen Vermögenswerten und nicht genutzten Kreditlinien zur Sicherstellung der Finanzierung des künftigen Investitionsprogramms und kurzfristig fälliger Rückzahlungen.

in Mio. €Q2 2022/23Q2 2021/22Veränderung in %H1 2022/23H1 2021/22Veränderung in %
Umsatzerlöse56738049 %1.07069853 %
EBITDA17884111 %315131141 %
EBITDA bereinigt*19091110%335140139 %
EBITDA-Marge (in %)31,422,229,518,7
EBITDA-Marge bereinigt (in %)*33,623,931,320,1
EBIT10831252 %18130496 %
EBIT bereinigt*12141198 %20246336 %
EBIT-Marge (in %)19,18,116,94,4
EBIT-Marge bereinigt (in %)*21,410,718,96,6
Konzernergebnis12824444 %224181.129 %
ROCE (in %)*n.a.n.a.19,53,5
Nettoinvestitionen21315439 %49030760 %
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit16072123 %366102257 %
Gewinn je Aktie (in €)3,170,55476 %5,520,361.433 %
Mitarbeiterstand (Anzahl)**15.72712.88522 %15.30912.59022 %
* Bereinigt um Anlaufkosten** Inkl. Leihpersonal, Durchschnitt. Zum Stichtag September 2022: 15.600

Ausblick 2022/23

Im Geschäftsjahr 2022/23 wird sich AT&S, abhängig von der Marktentwicklung, weiter auf den Produktionsanlauf der neuen Kapazitäten im Werk III in Chongqing konzentrieren, die Investitionsvorhaben in Kulim und den Ausbau des Standorts Leoben weiter vorantreiben sowie Technologie-Upgrades an anderen Standorten durchführen. Angesichts des äußerst volatilen Umfelds werden die laufenden Investitionsprojekte kurzzyklisch überprüft und bei Bedarf den jeweils aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Für die Segmente von AT&S gestalten sich die Erwartungen derzeit wie folgt: Trotz aktueller Nachfrageschwankungen bieten die Marktgegebenheiten bei IC-Substraten mittelfristig weiterhin erhebliche Wachstumsmöglichkeiten. Im Bereich der mobilen Endgeräte bleiben der Mobilfunkstandard 5G wie auch das Geschäft mit Modulleiterplatten ein positiver Treiber. Bei Automotive sollte sich die Halbleiterknappheit weiter entspannen und der Wachstumstrend aufgrund des weiterhin steigenden Elektronikanteils je Fahrzeug somit verstärken. Bei Industrial und Medical erwartet AT&S für das laufende Geschäftsjahr eine positive Entwicklung.

Im Rahmen der strategischen Projekte plant das Management für das Geschäftsjahr 2022/23 – in Abhängigkeit vom Marktumfeld und den Projektfortschritten – Investitionen in Höhe von bis zu 1 Mrd. €. Für Basisinvestitionen werden rund 150 Mio. € veranschlagt. Aus dem Investitionsbudget für das Geschäftsjahr 2021/22 haben sich geplante Investitionen in Höhe von 100 Mio. € in das Geschäftsjahr 2022/23 verschoben. In Summe ergibt sich daraus derzeit ein geplantes Investitionsvolumen in Höhe von bis zu 1.250 Mio. €.

Nach der guten Entwicklung im ersten Halbjahr erwartet AT&S in der zweiten Jahreshälfte eine Eintrübung im Marktumfeld und erwartet nun für das Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich unter der bisherigen Erwartung von 2,2 Mrd. €. Unter Berücksichtigung der Effekte aus dem Anlauf der neuen Produktionskapazitäten in Kulim, Leoben und Chongqing wird die bereinigte EBITDA-Marge unverändert voraussichtlich zwischen 27 und 30 % liegen.

Ausblick 2025/26

Die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Chongqing und Kulim sowie der Ausbau des Standorts Leoben entwickeln sich trotz herausfordernder Weltwirtschafts- und Gesundheitslage weiterhin positiv. Das Management ist überzeugt, dass die großen Trends – Digitalisierung und Elektrifizierung – intakt sind. Somit geht AT&S davon aus, dass im Geschäftsjahr 2025/26 ein Umsatz von rund 3,5 Mrd. € erzielt wird und erwartet eine EBITDA-Marge von 27 bis 32 %.

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