Adhoc-Mitteilung
AT&S erzielt 2018/19 erneut Rekordwerte bei Umsatz und EBITDA
- Breites Produktportfolio stützt positiven Geschäftsverlauf
- Sehr gute Nachfrage nach IC-Substraten sowie im Bereich Medical & Healthcare
- Umsatz erreicht mit 1.028 Mio. € das neunte Mal in Folge Rekordniveau
- EBITDA steigt dank Produktivitätssteigerungen auf 250 Mio. €
- Ergebnis je Aktie von € 1,38 auf € 2,08 gesteigert
- Dividendenvorschlag gegenüber dem Vorjahr um 66,7 % auf 0,60 € erhöht
- Vorstand erwartet für 2019/20 trotz hoher Volatilitäten eine stabile Entwicklung
Leoben, 6. Mai 2019, 18:44 Uhr – In einem sehr herausfordernden Marktumfeld konnte AT&S im Geschäftsjahr 2018/19 die Umsatz- und Ergebniskennzahlen erneut ausbauen. Nach einem starken ersten Halbjahr schwächte sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr marktbedingt in den Bereichen mobile Endgeräte, Automotive und Industrie ab. Die Bereiche IC-Substrate und Medizintechnik entwickelten sich demgegenüber über das gesamte Jahr hin sehr positiv.
Der Konzernumsatz 2018/19 stieg um 3,6 % auf 1.028,0 Mio. € (Vorjahr: 991,8 Mio. €). Die Effekte aus der Umsetzung des neuen IFRS 15 führten zu einer Erhöhung des ausgewiesenen Umsatzes um 22,5 Mio. €. Unterjährig bewegten sich die Umsätze entsprechend dem üblichen saisonalen Zyklus. Die beiden Quartale zwei und drei wiesen deutlich höhere Umsätze als das erste und das vierte Quartal auf.
Das EBITDA lag mit 250,1 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert von 226,0 Mio. €. Die EBITDA-Marge erhöhte sich auf 24,3 % (Vorjahr: 22,8 %). Die positive Ergebnisentwicklung resultiert vor allem aus Effizienz- und Produktivitätssteigerungen, Bewertungseffekten durch die US-Dollar-Entwicklung sowie die Anwendung der neuen Rechnungslegungsvorschrift IFRS 15.
Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg aufgrund der oben genannten Effekte deutlich um 29,8 % auf 117,2 Mio. € (Vorjahr: 90,3 Mio. €). Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 11,4 % (Vorjahr: 9,1 %).
Das Finanzergebnis verbesserte sich aufgrund positiver Wechselkurseffekte und dem höheren Volumen der Termingeldveranlagungen von -14,8 Mio. € auf -2,0 Mio. €. Die Steuerbelastung betrug 28,2 Mio. € (Vorjahr: 19,0 Mio. €). Folglich erhöhte sich das Konzernergebnis von 56,5 Mio. € auf 86,9 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf 2,08 € (Vorjahr: 1,38 €). Bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurde der Nettoaufwand für Hybridkapitalzinsen in Höhe von 6,2 Mio. € (Vorjahr: 2,9 Mio. €) vom Konzernjahresergebnis in Abzug gebracht.
Bilanz und Cashflow
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2018/19 170,5 Mio. € (Vorjahr: 143,2 Mio. €). Aufgrund der sehr guten operativen Entwicklung konnte AT&S sämtliche Investitionen in Sachanlagen aus dem laufenden Geschäft finanzieren.
Die Eigenkapitalquote lag aufgrund der durch die Begebung des Schuldscheindarlehens gestiegenen Bilanzsumme mit 45,0 % (Vorjahr: 46,5 %) unter dem Wert zum 31. März 2018. Die Nettoverschuldung verringerte sich um 28,2 % auf 150,3 Mio. € (Vorjahr: 209,2 Mio. €). Der Rückgang resultiert aus dem positiven operativen Free-Cashflow.
Der Verschuldungsgrad sank deutlich von 29,4 % auf 18,7 %. Die Kennzahl Nettoverschuldung/EBITDA, sie spiegelt die theoretische Entschuldungsdauer wider, verbesserte sich aufgrund der niedrigeren Nettoverschuldung von 0,9 Jahren auf 0,6 Jahre. Sie lag damit weiterhin deutlich unter dem definierten Maximalwert von 3,0 Jahren.
Attraktive Rendite für Aktionäre
Basierend auf der guten Performance der letzten Jahre und einem Rekordergebnis im Geschäftsjahr 2018/19 will der Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende von 0,60 € je Aktie vorschlagen.
Gem. IFRS; (in Mio. EUR) | 2017/18 01.04.2017-31.03.2018 | 2018/19 01.04.2018-31.03.2019 | Veränderung |
---|---|---|---|
Umsatzerlöse | 991,8 | 1.028,0 | 3,6 % |
EBITDA | 226,0 | 250,1 | 10,7 % |
EBITDA-Marge (in %) | 22,8 | 24,3 | |
EBIT | 90,3 | 117,2 | 29,8 % |
EBIT-Marge (in %) | 9,1 | 11,4 | |
Konzernergebnis | 56,5 | 86,9 | 53,8 % |
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 143,2 | 170,5 | 19,1 % |
Netto-Investitionen (Net CAPEX) | 141,7 | 100,8 | -28,8 % |
Eigenkapitalquote (in %) | 46,5* | 45,0** | - |
Nettoverschuldung | 209,2* | 150,3** | -28,2 % |
Gewinn je Aktie | 1,38 | 2,08 | 50,7 % |
* Per 31.03.2018 **Per 31.03.2019 |
Segment Mobile Devices & Substrates profitiert von höherwertigem Produktportfolio
Auch wenn sich das Geschäft 2018/19 grundsätzlich positiv entwickelte, zeigte sich im zweiten Geschäftshalbjahr bei mobilen Endgeräten marktbedingt eine rückläufige Nachfrage. Gleichzeitig profitierte das Segment von einem deutlich höheren Absatzvolumen und einem höherwertigen Produktportfolio bei IC-Substraten. Dementsprechend erhöhte sich der Segmentumsatz um 5,0 % auf 776,0 Mio. € (Vorjahr: 738,9 Mio. €).
Das EBITDA des Segments lag mit 193,5 Mio. € um 8,1 % über dem Vorjahreswert von 179,0 Mio. €. Der EBITDA-Anstieg resultierte aus der guten operativen Performance am Standort Chongqing sowie einer positiven Wechselkursentwicklung. Die EBITDA-Marge des Segments lag mit 24,9 % über dem Vorjahreswert von 24,2 %.
Segment Automotive, Industrial, Medical auf dem Niveau des Vorjahres
Mit einem Umsatz von 365,2 Mio. € (Vorjahr: 364,9 Mio. €) blieb das Segment Automotive, Industrial, Medical stabil auf Vorjahresniveau. Während die Bereiche Automotive und Industrial eine etwas schwächere Nachfrage verzeichneten, war das Wachstum im Bereich Medical sehr hoch.
Das Segment-EBITDA lag mit 52,6 Mio. € (Vorjahr: 46,8 Mio. €) um 12,4 % über dem Vorjahr. Diese Steigerung resultiert aus einem besseren Produktmix und positiven Wechselkurseffekten. Die EBITDA-Marge erhöhte sich um 1,6 Prozentpunkte auf einen Wert von 14,4 % (Vorjahr: 12,8 %).
Mittelfriststrategie: Eingeschlagener Wachstumskurs mit neuen Marktpotentialen wird fortgesetzt
Die Trends in der Elektronikindustrie werden auch in Zukunft die Miniaturisierung und die funktionale Integration sein. Zusätzlich verstärkt sich aufgrund von immer kürzeren Lebenszyklen bei neuen Produkten die Notwendigkeit einer möglichst kurzen Time-to-Market. Die Kombination dieser Trends verstärkt in den kommenden Jahren die Modularisierung in der Elektronik.
Das bedeutet, es werden integrierte Funktionsbausteine entwickelt, die ein definiertes Leistungsspektrum aufweisen und damit in verschiedenen Anwendungen und Geräten zum Einsatz kommen können. Aufgrund der Verwendung dieser vorentwickelten Bausteine ergeben sich für die Geräteanbieter deutliche Potenziale, die Time-to-Market weiter zu reduzieren. Dies wird die Supplychain in der Elektronikindustrie grundlegend verändern. Durch die hohe Integrationsdichte der Module werden verschiedenartigste Technologien zur Herstellung der Module zum Einsatz kommen.
Im Rahmen der Strategie „More than AT&S“ will das Unternehmen an diesem in den kommenden Jahren stark wachsenden Markt (rund 12 % CAGR) bestmöglich partizipieren. Dazu baut AT&S seine Position in der Wertschöpfungskette aus und erschließt zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten durch den Einstieg in ein weiteres Marktsegment. Wesentliche Effekte daraus sind weitere sehr vielversprechende Wachstumsmöglichkeiten in einem hochtechnologischen Marktsegment, eine weitere Diversifizierung des Applikations- und Kundenportfolio und eine frühzeitige Positionierung in einem wichtigen Zukunftsmarkt.
AT&S hat sich in den vergangenen Jahren konsequent auf diesen Trend vorbereitet und die für die Umsetzung der Strategie benötigte Technologie Toolbox aufgebaut. Im Rahmen der Strategie „More than AT&S“ werden auch künftig alle Möglichkeiten zum Aufbau weiterer benötigter Technologien und Fähigkeiten geprüft. Dabei können sowohl organische wie auch nicht organische Maßnahmen in Betracht kommen.
Zusammenfassend bedeutet dies: Auch wenn das Jahr 2019 aufgrund des konjunkturellen und weltpolitischen Umfelds kurzfristig gewisse Herausforderungen mit sich bringt, bleibt AT&S weiterhin auf einem guten Kurs. Die Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens bleiben weiterhin sehr positiv, so dass der Vorstand davon ausgeht, dass AT&S seine Wachstumsstrategie in den kommenden Jahren erfolgreich umsetzen wird.
Ausblick 2019/20: Stabiler Umsatz bei einer EBITDA-Marge innerhalb der Bandbreite von 20 bis 25 %
Basierend auf der seit der zweiten Jahreshälfte 2018/19 sichtbaren Nachfrageschwäche in den Bereichen Smartphone, Automotive und Industrie, dem fortwährend volatilen Marktumfeld und der geringen Visibilität, ist zu Jahresbeginn 2019/20 weiterhin eine hohe Unsicherheit im Markt zu verzeichnen.
In Anbetracht dieses Marktumfelds geht der Vorstand zunächst von einer auf Jahresbasis stabilen Umsatzentwicklung und einer EBITDA-Marge in der Bandbreite entsprechend der Mittelfrist-Guidance von 20 und 25 % aus. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Rahmenbedingungen (Wirtschaftspolitik und Wechselkurse) nicht wesentlich verschlechtern. Neben der im Jahresverlauf üblichen Saisonalität wird insbesondere ein durch die Marktunsicherheit belastetes erstes Halbjahr erwartet.
Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2019/20
Aus dem bereits kommunizierten und im Geschäftsjahr 2018/19 gestarteten Ausbau der Kapazitäten im Bereich der IC-Substrate werden in der laufenden Periode rund 80 Mio. € zahlungswirksam. Für Basisinvestitionen (Erhaltung und Technologie-Upgrades) ist ein Volumen zwischen 80 bis 100 Mio. € geplant. Abhängig von der Marktentwicklung können zusätzlich 100 Mio. € für Kapazitäts- und Technologieerweiterungen schlagend werden.
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