1. Quartal 2018/19

Veröffentlicht am 30. Juli 20184,1 min. Lesezeit815 Wörter

AT&S startet Geschäftsjahr mit Umsatzwachstum und deutlicher Ergebnisverbesserung

  • Investitionen der letzten Jahre tragen Früchte
  • Sehr gute Nachfrage nach IC-Substraten
  • Umsatzwachstum gegenüber Vorjahresperiode um 11,2 % auf 222,1 Mio. €
  • EBITDA steigt um 75,4 % auf 52,0 Mio. € dank höherem Ergebnis aus Chongqing und Bewertungseffekten
  • EBITDA-Marge von 23,4 %
  • Management erwartet Ausblick für 2018/19 am oberen Ende der genannten Bandbreite

Leoben, 19:05 – AT&S startete in das neue Geschäftsjahr mit Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis. War das erste Quartal des Vorjahres noch geprägt durch den Anlauf der Werke in Chongqing, so konnten aufgrund der zusätzlichen Kapazitäten Umsatz und Ergebnis in der Berichtsperiode gesteigert werden. Die laufende Periode reflektiert weiters die erfolgreich umgesetzten Effizienzverbesserungsmaßnahmen der letzten Quartale für die Standorte in Chongqing und Shanghai.

Der Umsatz konnte gegenüber der Vorjahresperiode um 11,2 % auf 222,1 Mio. € (VJ: von 199,6 Mio. €) verbessert werden. Bedingt durch höhere Ergebnisbeiträge aus Chongqing und einmalige Bewertungseffekte unter anderem aufgrund der Währungsentwicklung – stärkere Entwicklung des US-Dollars zum Euro seit Anfang des Geschäftsjahres – konnte ein EBITDA von 52,0 Mio. € (Vorjahr: 29,7 Mio. €) und damit eine für das erste Quartal außergewöhnlich hohe EBITDA-Marge von 23,4 % (Vorjahr: 14,9 %) erzielt werden.

„Mit den derzeitigen Entwicklungen sind wir sehr zufrieden, denn sie zeigen, dass sich unsere Investitionen in den letzten Jahren in Chongqing bezahlt machen und wir die richtige Strategie verfolgen“, kommentiert Andreas Gerstenmayer, CEO von AT&S die Entwicklung im ersten Quartal. „Unsere aktuellen Geschäftszahlen bestätigen uns darin, in die richtige Technologie investiert zu haben. Trotz der branchenüblichen Saisonalität tragen die zusätzlichen Kapazitäten in Chongqing die erwarteten Früchte. Ein besseres Ergebnis in Chongqing und positive Bewertungseffekte haben die Entwicklung im ersten Quartal unterstützt“, so Gerstenmayer.

Das EBIT verbesserte sich um 21,7 Mio. € von -3,4 Mio. € auf 18,3 Mio. €. Die EBIT-Marge lag bei 8,3 % (Vorjahr: -1,7 %).
Das Finanzergebnis verbesserte sich durch Optimierungsmaßnahmen und Wechselkurseffekte deutlich von -2,2 Mio. € auf 1,7 Mio. €.

Der Ertragssteueraufwand betrug in den ersten drei Monaten 6,5 Mio. € (Vorjahr: 5,6 Mio. €). Der in Relation zum Ergebnis geringe Anstieg resultierte aus dem reduzierten Steuersatz bei der AT&S (China) Company Limited, welcher in der Vorjahresvergleichsperiode aufgrund des noch nicht erteilten Zertifikates höher war.
Das Konzernergebnis erhöhte sich aufgrund des deutlich besseren operativen Ergebnisses und des Finanzergebnisses von -11,2 Mio. € auf 13,5 Mio. €. Daraus resultiert eine Verbesserung des Ergebnisses je Aktie von -0,29 € auf 0,30 €. Bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurden Hybridkapitalzinsen in Höhe von 2,1 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) in Abzug gebracht.

Bilanz und Cashflow
Das Eigenkapital erhöhte sich von 711,4 Mio. € auf 743,6 Mio. €. Der Anstieg resultierte aus dem guten Konzernergebnis und positiven Wechselkurseffekten. Die Anwendung neuer Bilanzierungsvorschriften (IFRS 15) haben das Eigenkapital zusätzlich mit 10,4 Mio. € positiv beeinflusst.

Die Nettoverschuldung erhöhte sich leicht auf 214,1 Mio € (31.03.2018: 209,2 Mio. €). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug in den ersten drei Monaten 2018/19 4,6 Mio. € (Vorjahr: -49,3 Mio. €). Diesen Zahlungsmittelzuflüssen standen Auszahlungen für Netto-Investitionen von 17,1 Mio. € (Vorjahr: 69,7 Mio. €) gegenüber.

 

Konzernkennzahlen
Gem. IFRS; in Mio. EUR
2017/18
01.04.-30.06.2017
2018/19
01.04.-30.06.2018
Veränderung
Umsatzerlöse199,6222,111,2 %
EBITDA29,752,075,4 %
EBITDA-Marge (in %)14,923,4-
EBIT-3,418,3-
EBIT-Marge (in %)-1,78,3-
Konzernergebnis-11,213,5-
Cashflow der lfd. Geschäftstätigkeit-49,34,6-
Netto-Investitionen (Net CAPEX)69,717,1-75,5 %
Eigenkapitalquote (in %)46,5*47,9**-
Nettoverschuldung209,2*214,1**2,3 %
Gewinn pro gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl (in EUR)-0,290,30-
* Per 31.03.2018
** Per 30.06.2018

 

Segment Mobile Devices & Substrates trotz Saisonalität mit klarem Umsatzwachstum
Das Segment profitierte in den ersten drei Monaten von zusätzlichen Umsatz- und Ergebnisbeiträgen aus Chongqing, das sich in der Vergleichsperiode des Vorjahres noch teilweise in der Anlaufphase befand. Weiters konnte das Segment in der laufenden Periode positive Effekte aus den Effizienzverbesserungsmaßnahmen an den chinesischen Standorten erzielen. Unterstützt wurde die erfreuliche Entwicklung wie oben beschrieben durch Bewertungseffekte und die Erweiterung des Produktportfolios bei IC-Substraten hin zu technologisch sehr hochwertigen Anwendungen. Dementsprechend erhöhte sich der Segmentumsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 16,6 % auf 160,2 Mio. € (Vorjahr: 137,3 Mio. €) und das EBITDA sogar um 88,0 % auf 39,3 Mio. € (Vorjahr: 20,9 Mio. €).

Segment Automotive, Industrial, Medical mit gleichbleibendem Umsatz und Ergebnissteigerung
Der Segmentumsatz blieb mit 89,6 Mio. € (Vorjahr: 89,6 Mio. €) auf dem Vorjahresniveau. Eine gute Nachfrage konnte im ersten Quartal insbesondere aus dem Bereich Medical & Healthcare verzeichnet werden. Der starke Trend im Bereich autonomes Fahren und E-Mobility führt zu einem steigenden Elektronikanteil in der Automobilindustrie und damit mittelfristig auch zu Umsatzwachstum. Zudem lässt erwarten, dass Internet of Things-Anwendungen zunehmend Applikationen in allen drei Branchen Automotive, Industrial und Medical durchdringen werden.

Investitionen und Finanzierung
Für Instandhaltung und Technologie-Upgrades für das laufende Geschäft sind Investitionen in der Dimension von rund 70 bis 100 Mio. € geplant. Abhängig von der Marktentwicklung können sich die Investitionen in Kapazitäts- und Technologieerweiterungen um weitere 100 Mio. € erhöhen, wobei die Technologieerweiterung und der Kapazitätsaufbau von Hochfrequenz-Leiterplatten im Bereich autonomes Fahren an den Standorten Nanjangud, Indien (nahe Bangalore) und Fehring, Österreich (Südoststeiermark) bereits in Umsetzung sind.

AT&S bekräftigt seinen Ausblick
Basierend auf einem stabilen Markt- und makroökonomischen Umfeld sowie unterjährig gleichbleibender Wechselkurse bestätigt das Management für das Geschäftsjahr 2018/19 ein Umsatzwachstum von bis zu 6 % bei einer EBITDA-Marge in der Bandbreite von 20 – 23 %. Aufgrund der guten Entwicklung im ersten Quartal erwartet AT&S zu diesem Zeitpunkt, das obere Ende der genannten Bandbreiten zu erreichen.