Eine Brücke zwischen Kulturen – Saikhantuya Buyannasan
Saikhantuya Buyannasan, kurz Tuya, ist eine Weltenbürgerin mit mongolischen Wurzeln, die sich sowohl beruflich als auch kulturell in Europa zu Hause fühlt. Sie hat gelernt, Brücken zwischen Asien und Europa zu schlagen und bringt ihre vielfältigen Erfahrungen bei AT&S ein. Ihr Weg von der Mongolei nach Österreich ist geprägt von Herausforderungen, Anpassungsfähigkeit und der tiefen Überzeugung, dass Verständnis und Austausch der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft sind.
Tuya, geboren und aufgewachsen in der Mongolei, lebt heute zwischen den Kulturen Asiens und Europas. „Ich habe immer versucht, das Beste aus beiden Welten zu nehmen“, sagt sie mit einem Lächeln. Ihr Leben ist ein ständiger Balanceakt zwischen Tradition und Moderne, zwischen der Gelassenheit der Mongolei und der Dynamik Europas.
Bereits mit 16 Jahren begann sie ihr Bacherlortudium der Statistik, das sie mit 20 abschloss. Doch statt in ihrer Heimat zu bleiben, entschied sie sich für einen mutigen Schritt: „Ich hatte zwei Zettel vor mir – einen Arbeitsvertrag in der Mongolei und eine Einladung nach Österreich. Mein Bauchgefühl hat entschieden“, erinnert sie sich.
Als sie 2010 in Wien ankam, war alles neu für sie – die Sprache, die Kultur, die Menschen. „Es war ein kompletter Kulturschock. Ich wusste nicht einmal, wie man U-Bahn-Tickets kauft“, gesteht sie lachend. Doch Tuya ließ sich nicht entmutigen. Sie begann als Au-pair, um Deutsch zu lernen, und setzte sich das Ziel, sich in der neuen Welt zurechtzufinden: „Für mich ist es wichtig, mich klar ausdrücken zu können.“
Fünf Jahre später begann sie als Mitarbeiterin im International Relations Office der Montanuniversität Leoben. Dort war sie für Vertragsadministration, Projektmanagement, Controlling, die Implementierung einer Datenbank sowie die Organisation von Veranstaltungen verantwortlich, um die Projektergebnisse sichtbar zu machen. Danach zog es sie wieder nach Wien, wo sie als F&E-Projektadministratorin an der Fachhochschule Technikum Wien tätig war. Dort stellte sie sicher, dass Forschungs- und Entwicklungsprojekte reibungslos liefen, und agierte als Schnittstelle zwischen Forschenden, der Finanzabteilung, Förderstellen und anderen relevanten Stakeholdern.
Tuya beschreibt sich selbst als „Brücke zwischen Kulturen“. Ihre Erfahrungen aus der Mongolei, wo Zeit eine andere Bedeutung hat als in Europa, haben sie geprägt.
„In der Mongolei zählt die Zeit wenig – als Nomaden lebt man im Rhythmus der Natur. In Europa ist Zeit alles“, erklärt sie nachdenklich.
Parallel zu ihrer beruflichen Entwicklung absolvierte Tuya ein internationales Masterstudium in Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt „Smart Production and Services“ an der FH Joanneum. „Das war eine der größten Herausforderungen meines Lebens – Studium und Beruf zu vereinen“, erzählt sie. Durch das praxisnahe Studium erlangte sie tiefgehende Einblicke in die technologischen Voraussetzungen der Industrie 4.0. Da das Studium zu 50 % auf Englisch stattfand, verstärkte sich ihr Wunsch, in einem internationalen Unternehmen tätig zu sein.
Im Januar 2024 fand sie ihren Platz bei AT&S, wo sie als Förderungsmanagerin im Finance Department arbeitet. Ihre Aufgabe ist es, Informationen zu bündeln, Kolleg:innen zu vernetzen und neue Förderungsmöglichkeiten für das Unternehmen zu identifizieren. „Als studierte Statistikerin arbeite ich gerne mit Zahlen und Daten. Bei AT&S fühle ich mich als internationale Mitarbeiterin wirklich akzeptiert. Mein Input zählt“, sagt sie zufrieden.
Motivation schöpft sie aus der Arbeit an Themen, die ihr am Herzen liegen.
„Ich glaube daran, dass unsere Forschungsaktivitäten eines Tages umweltfreundlichere Technologien ermöglichen werden, die unsere Erde bestmöglich schützen. Mein Beitrag zu dieser globalen Bewegung motiviert mich jeden Tag aufs Neue.“
Doch besonders schätzt sie die Atmosphäre bei AT&S: „Die unterstützende Art meiner Kolleg:innen im Finance Department macht das Arbeiten zu etwas Besonderem.“
Tuya lebt gerne in Leoben. „Die Natur, die Tradition und die Geschichte der Stadt faszinieren mich. Diese Begeisterung teile ich gerne mit meinen Kolleg:innen.“ Neben ihrem Beruf engagiert sie sich aktiv für die Integration internationaler Mitarbeiter:innen. Sie organisiert Stadtführungen durch Leoben, um ein Gefühl der Zugehörigkeit zu fördern. „Es ist wichtig, dass man sich mit seinem Arbeitsort verbunden fühlt. Das gibt Sicherheit und erleichtert die Integration“, erklärt sie mit Nachdruck.
Auch in ihrer Freizeit bleibt sie kreativ. Sie schreibt Kurzgeschichten und Gedichte, inspiriert von den Begegnungen zwischen verschiedenen Kulturen. Einige ihrer Werke wurden sogar in einer mongolischen Zeitschrift veröffentlicht. „Schreiben ist für mich wie das nomadische Leben – es hat einen natürlichen Rhythmus“, sagt sie lächelnd.
Tuya sieht sich als Vermittlerin zwischen Welten. Sie möchte nicht, dass ihre beiden kulturellen Identitäten miteinander konkurrieren, sondern dass sie sich ergänzen. „Mein Ziel ist es, Brücken zu bauen – in der Arbeitswelt, im kulturellen Austausch und auch privat“, sagt sie mit Überzeugung.
Mit ihrer offenen Art und Entschlossenheit ist Tuya eine wertvolle Mitarbeiterin bei AT&S und eine Inspiration für all jene, die in einer globalisierten Welt ihren eigenen Weg finden möchten.
Steckbrief von Tuya
Name
Saikhantuya Buyannasan
Herkunft
Mongolei
Beruf
Sr. Specialist Corp. Finance bei AT&S
Bildung
Bachelor in Statistik, National University of Mongolia
Master in International Industrial Management, FH Kapfenberg, Österreich
Sprachen
Mongolisch, Deutsch, Englisch
Aktueller AT&S-Standort
Leoben, Österreich
Hobbies
Lesen, Yoga, Fitness, Meditation, Schreiben von Kurzgeschichten und Gestalten von Collagen
Lieblingsessen
Original Mongolian BBQ
Lebensphilosophie
„Ich sehe mich als Brücke zwischen Kulturen.“
Charakteristisch für Tuya
„Ich lache oft!“
Motto
„Ich möchte meine Mitmenschen bestmöglich unterstützen!“
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